Youngtimer-Import aus Japan: Deutsche Klassiker der 90er und 2000er aus der Schatzkammer Asiens
Youngtimer Import aus Japan: Der Gedanke, einen Youngtimer aus Japan zu importieren, mag auf den ersten Blick ungewöhnlich klingen – immerhin reden wir von deutschen Automarken. Doch genau hier liegt der Reiz: Japan ist für Fans von deutschen Fahrzeugklassikern der 90er und 2000er ein wahres Paradies. Die außergewöhnliche Pflegekultur der Japaner, niedrige Laufleistungen, und der Vorteil, dass die meisten Fahrzeuge komplett rostfrei sind, machen das Land der aufgehenden Sonne zu einer unschätzbaren Quelle. Egal, ob du von einem perfekt erhaltenen BMW E39 träumst, eine Mercedes S-Klasse W140 suchst oder einen Porsche 993 ins Auge gefasst hast, der Import kann dir genau das bieten, was der deutsche Markt oft nicht mehr hergibt. Doch wie läuft das Ganze ab? Und warum sind Gebrauchtwagenauktionen in Japan der Schlüssel zu deinem automobilen Traum?
1. Warum deutsche Youngtimer aus Japan importieren?
Japaner haben eine große Liebe für deutsche Autos, und das zeigt sich besonders bei Modellen der 90er und frühen 2000er. Egal, ob es sich um einen Audi A6 (C5), einen VW Golf IV R32 oder die klassische BMW 7er-Reihe (E38) handelt – diese Fahrzeuge haben in Japan einen hohen Status. Doch das Beste daran: Fahrzeuge aus Japan sind oft in einem Zustand, von dem man in Europa nur träumen kann.
Warum japanische Autos so gut gepflegt sind:
- Strenge Prüfungen: In Japan gibt es die „Shaken“-Prüfung, eine Art TÜV, die sehr kostspielig und streng ist. Viele Besitzer entscheiden sich daher, ihre Fahrzeuge frühzeitig zu verkaufen, anstatt hohe Reparaturkosten zu riskieren.
- Selten genutzte Fahrzeuge: Japaner fahren deutlich weniger. Ein BMW 5er (E39) aus Japan hat häufig unter 80.000 km auf der Uhr – während in Europa Fahrzeuge desselben Typs oft weit über 200.000 km gelaufen sind.
- Rostfreier Zustand: Da in Japan selten Streusalz verwendet wird und das Klima oft mild ist, sind viele Fahrzeuge nahezu komplett rostfrei. Besonders bei deutschen Youngtimern, die in Europa oft mit Rostproblemen kämpfen, ist das ein unschätzbarer Vorteil.
Besonderheit: Linkslenker in Japan
In Japan fahren die meisten Autos als Rechtslenker, da der Linksverkehr dort Standard ist. Doch deutsche Autos – insbesondere Premiummarken wie BMW, Mercedes oder Porsche – sind häufig als Linkslenker verfügbar. Tatsächlich gelten Linkslenker in Japan als Statussymbol, da sie Exklusivität und europäischen Luxus verkörpern. Das bedeutet für dich: Beim Import eines deutschen Youngtimers aus Japan kannst du mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Fahrzeug finden, das deinem gewohnten Linkslenker-Standard entspricht.
2. Die zentrale Rolle der Gebrauchtwagenauktionen
Wenn du ein deutsches Fahrzeug aus Japan importieren möchtest, sind die Gebrauchtwagenauktionen die wichtigste Quelle. Über Plattformen wie USS Tokyo, Aucnet oder TAU Corporation werden täglich tausende Fahrzeuge versteigert. Das Besondere: Auch deutsche Klassiker wie ein Mercedes W124 oder ein Porsche 996 tauchen regelmäßig in den Auktionslisten auf.
Warum Gebrauchtwagenauktionen in Japan so beliebt sind:
- Transparente Auktionsberichte: Jedes Fahrzeug wird detailliert begutachtet, und der Zustand wird mit klaren Noten von „S“ (neuwertig) bis „R“ (Reparaturschaden) angegeben.

Beispiel eines Auktionsblattes
- Faire Preise: Durch den Auktionsprozess kannst du echte Schnäppchen machen, insbesondere bei Modellen, die in Europa kaum noch verfügbar oder überteuert sind.
- Große Auswahl: Egal, ob du einen Audi S4 (B6) oder eine Mercedes E-Klasse (W210) suchst – in Japan findest du sie oft in einem Zustand, der selbst anspruchsvollste Sammler beeindruckt.
3. Kostenübersicht: Was kostet ein Youngtimer-Import aus Japan?
Der Import eines Youngtimers aus Japan mag aufwendig erscheinen, aber mit einer guten Planung hält sich der finanzielle Aufwand im Rahmen. Hier ist eine typische Kostenübersicht:
Beispiel-Kostenübersicht (allgemein):
| Posten | Kosten (ca.) |
|---|---|
| Auktionspreis | 3.000–10.000 Euro |
| Auktions- und Agenturgebühren | 800–1.200 Euro |
| Transport und Verschiffung | 1.000–2.000 Euro |
| Einfuhrzoll (10 %) | Variiert je nach Fahrzeugwert |
| Einfuhrumsatzsteuer (19 %) | Fahrzeugwert + Transport |
| Umrüstungskosten (TÜV) | 500–3.000 Euro |
| Gesamtkosten (Beispiel) | 7.000–15.000 Euro |
Beispielkalkulation: BMW E39 5er aus Japan
Um die Kosten konkret zu machen, nehmen wir als Beispiel einen BMW 5er (E39 528i), Baujahr 1999, mit einer Laufleistung von 65.000 km. Solche Fahrzeuge findest du in Japan häufig über Gebrauchtwagenauktionen in hervorragendem Zustand.
| Posten | Kosten (ca.) |
|---|---|
| Auktionspreis | 4.000 Euro |
| Auktions- und Agenturgebühren | 1.000 Euro |
| Transport und Verschiffung | 1.500 Euro |
| Einfuhrzoll (10 %) | 400 Euro |
| Einfuhrumsatzsteuer (19 %) | 1.235 Euro |
| Umrüstungskosten (TÜV) | 1.500 Euro |
| Gesamtkosten | 9.635 Euro |
Vergleich zum deutschen Markt:
In Deutschland wird ein BMW E39 528i mit vergleichbarem Zustand (unter 80.000 km, rostfrei, technisch einwandfrei) oft für 12.000–15.000 Euro angeboten – wenn er überhaupt verfügbar ist. Das zeigt: Trotz der Import- und Umrüstungskosten kann der Japan-Import nicht nur finanziell interessant sein, sondern auch qualitativ überlegen.
4. Warum der rostfreie Zustand entscheidend ist
Ein großer Vorteil von Fahrzeugen aus Japan ist ihr rostfreier Zustand. In Europa sind viele deutsche Klassiker der 90er und 2000er – etwa der Mercedes W210, der VW Golf IV oder der Audi A4 (B5) – durch die Verwendung von Streusalz oft stark von Rost betroffen. In Japan hingegen sind die milden Winter, der Verzicht auf Streusalz und die sorgfältige Pflege der Fahrzeuge dafür verantwortlich, dass Rost kaum ein Thema ist.
Für dich bedeutet das: Beim Import eines Youngtimers aus Japan sparst du nicht nur Reparaturkosten, sondern erhältst auch ein Fahrzeug, das optisch und technisch in einem hervorragenden Zustand ist.
5. Fazit: Warum sich der Youngtimer-Import aus Japan lohnt
Ein Youngtimer-Import aus Japan bietet dir die Möglichkeit, deutsche Klassiker der 90er und 2000er Jahre in außergewöhnlich gutem Zustand zu erwerben. Die Gebrauchtwagenauktionen in Japan ermöglichen dir den Zugang zu einer riesigen Auswahl an gepflegten Fahrzeugen, oft zu deutlich günstigeren Preisen als auf dem deutschen Markt. Hinzu kommt der unschätzbare Vorteil, dass die meisten Fahrzeuge rostfrei sind – ein Problem, das bei europäischen Youngtimern häufig hohe Kosten verursacht.
Besonders interessant ist auch, dass deutsche Linkslenker in Japan oft verfügbar sind und dort sogar als Statussymbol gelten. Für Liebhaber deutscher Ingenieurskunst ist der Import aus Japan eine lohnenswerte Investition – sei es für den eigenen Fuhrpark oder als Sammlerstück. Also, worauf wartest du? Lass deinen automobilen Traum Wirklichkeit werden!



