Opel Omega B2 2.5 V6 Fahrbericht: Der letzte echte Opel in der Oberklasse

Der Opel Omega B2, produziert von 1999 bis 2003, ist ein echter Geheimtipp unter den Youngtimern. Besonders die Variante mit dem 2,5-Liter-V6-Motor erfreute sich großer Beliebtheit. Dieser Opel Omega B2 Fahrbericht zeigt, warum dieses Modell auch heute noch so geschätzt wird. Es bot nicht nur genügend Leistung, sondern auch ein Maß an Komfort und Vielseitigkeit, das in dieser Klasse selten war. Fun Fact: Der Omega B2 wurde nicht nur als Privatfahrzeug geschätzt – viele Exemplare fanden auch ihren Weg in den Fuhrpark von Polizei und Taxis. Warum? Weil er langlebig, zuverlässig und universell einsetzbar war – ein Beweis für seine Qualitäten


Design: Eleganz mit Understatement

Das Design des Opel Omega B2 ist ein typisches Beispiel für die späten 90er und frühen 2000er: funktional, aber mit klaren, fließenden Linien. Besonders beeindruckend ist die langgestreckte Silhouette, die dem Omega eine gewisse Präsenz verleiht, ohne aufdringlich zu wirken.

Die breiten Chromakzente an Front und Heck sorgen für einen Hauch von Eleganz, während die schmalen Scheinwerfer dem Fahrzeug ein modernes Gesicht verleihen. Der Kombi, auch Caravan genannt, hebt sich durch sein riesiges Ladevolumen und die perfekte Integration der Dachlinie ab. Im Vergleich zu Konkurrenten wie dem Ford Scorpio oder dem VW Passat B5 wirkt der Omega optisch hochwertiger und moderner.


Technik: Der charmante V6

Das Herzstück des Opel Omega B2 2.5 V6 ist sein 2,5-Liter-Sechszylinder, der 170 PS leistet und ein Drehmoment von 230 Nm bietet. Der Motor wurde auch in Modellen wie dem Opel Vectra B und dem Saab 900 verwendet. Bekannt für seine Laufruhe und die lineare Leistungsentfaltung, ist er ideal für Langstreckenfahrten.

Pflege und Wartung

  • Zahnriemenwechsel: Ein kritischer Punkt. Der Zahnriemen sollte alle 60.000 bis 90.000 km gewechselt werden, um Motorschäden zu vermeiden.
  • Ölleckagen: Die Ventildeckeldichtungen neigen bei älteren Fahrzeugen zum Schwitzen. Ein Blick unter die Motorhaube lohnt sich.
  • Kühlkreislauf: Kunststoffteile im Kühlsystem können mit der Zeit spröde werden und zu Undichtigkeiten führen.

Im Vergleich zu anderen Motorisierungen der Baureihe, wie dem 2,2-Liter-Reihenvierzylinder, bietet der V6 deutlich mehr Laufruhe und Fahrspaß. Er ist zudem sparsamer als der 3,0-Liter-V6, ohne dabei an Leistung einzubüßen.

Innenraum: Großzügigkeit auf allen Plätzen

Der Innenraum des Opel Omega B2 überrascht mit einer Großzügigkeit, die in dieser Klasse selten ist. Die bequemen Sitze, besonders in der Elegance-Ausstattung, bieten eine hervorragende Unterstützung und machen lange Fahrten angenehm. Die Sitzheizung und die elektrische Verstellbarkeit (optional) sorgen für zusätzlichen Komfort.

Die Materialqualität ist solide, wenn auch nicht luxuriös. Weiche Kunststoffe und gut verarbeitete Bedienelemente schaffen ein angenehmes Ambiente. Die Kombiversion bietet Platz für alles, was das Herz begehrt – vom Wochenendeinkauf bis zur Campingausrüstung.

Ein Highlight ist das serienmäßige Infotainment-System, das für die damalige Zeit modern war. Typische Schwachstellen sind jedoch Pixelfehler im Bordcomputer und gelegentlich knarzende Kunststoffteile.

Fahreindruck: Ein sanfter Gleiter mit Potenzial

Der Opel Omega B2 Fahrbericht zeigt, der 2.5 V6 ist ein Fahrzeug, das eher zum Cruisen als zum Rasen einlädt. Seine Abstimmung ist eindeutig auf Komfort ausgelegt, was ihn zu einem idealen Begleiter für lange Fahrten macht. Doch der V6 unter der Haube sorgt dafür, dass auch der Fahrspaß nicht zu kurz kommt.

Autobahn

Auf der Autobahn zeigt der Omega, was er kann. Der V6-Motor zieht gleichmäßig durch und sorgt für eine entspannte Reisegeschwindigkeit von 180 km/h, ohne übermäßig laut zu werden. Dank des langen Radstands liegt der Wagen auch bei hohen Geschwindigkeiten stabil auf der Straße. Im Vergleich zum BMW E39 523i ist der Omega etwas weniger sportlich, dafür aber komfortabler und ruhiger.

Landstraße

Auf der Landstraße überzeugt der Omega mit seinem ausgewogenen Fahrwerk. Kurven nimmt er souverän, auch wenn das Gewicht des Fahrzeugs spürbar ist. Der Hinterradantrieb sorgt für ein klassisches Fahrgefühl, das man bei neueren Fahrzeugen oft vermisst. Hier erinnert der Omega an die Limousinen von Mercedes – ein sicherer, solider Begleiter, der Vertrauen weckt.

Im Alltag

Trotz seiner Größe lässt sich der Omega erstaunlich leicht manövrieren. Die präzise Lenkung und die gute Übersichtlichkeit machen ihn auch in der Stadt angenehm fahrbar. Der Caravan punktet besonders bei Einkäufen oder Umzügen – so viel Platz bietet kaum ein Konkurrent dieser Zeit.


Fazit: Der unterschätzte Klassiker

Der Opel Omega B2 2.5 V6 ist ein Fahrzeug, das mehr Aufmerksamkeit verdient. Sein zeitloses Design, der laufruhige V6 und das großzügige Platzangebot machen ihn zu einem echten Geheimtipp für Youngtimer-Fans. Natürlich hat er seine Schwächen, doch wer diese kennt und pflegt, wird mit einem zuverlässigen und komfortablen Klassiker belohnt, der auch heute noch überzeugt.

Technische Daten: Opel Omega B2 2.5 V6

Merkmal Daten
Motor 2,5-Liter-V6 (X25XE)
Leistung 170 PS (125 kW) bei 6.000 U/min
Drehmoment 230 Nm bei 3.200 U/min
Verbrauch (kombiniert) 9,8 Liter/100 km
Beschleunigung (0–100 km/h) 9,5 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 225 km/h
Abmessungen (L x B x H) 4.904 mm x 1.776 mm x 1.455 mm
Leergewicht 1.640 kg