Mercedes SLK 320 Fahrbericht: Offener Fahrspaß mit V6-Power

Der Mercedes SLK 320 Fahrbericht ist für viele Youngtimer-Enthusiasten längst überfällig. Wusstest du, dass der SLK (R170) schon bei seiner Markteinführung 1996 die Cabriowelt revolutionierte, indem er als einer der Ersten ein versenkbares Hardtop anbot? Dieser „Fun Fact“ hat mich persönlich sofort neugierig gemacht, den Zweisitzer näher unter die Lupe zu nehmen. Schließlich zählt er heute zu den beliebtesten Roadstern für Sammler und Fahrer, die einen bezahlbaren Einstieg in die Mercedes-Welt suchen.


Design: Kompakter Roadster mit markanter Linienführung

Was mich am Design des SLK 320 so begeistert, ist die kompakte Roadster-Proportion: kurze Überhänge, eine lange Motorhaube und das knackige Heck. Während vergleichbare Modelle anderer Hersteller – wie zum Beispiel der BMW Z3 – auf Retro-Stil setzten, wirkte der SLK modern und fast schon futuristisch. Die SLK-typische Frontmaske mit dem großen Mercedes-Stern verleiht dem Wagen diesen selbstbewussten Auftritt, der mir jedes Mal ein Grinsen ins Gesicht zaubert.

Trotz seines Alters fällt auf, wie zeitlos er wirkt. Die Chromakzente an Grill und Schwellerleisten setzen edle Highlights, während die Klarglas-Scheinwerfer ihn frischer aussehen lassen als so manchen Konkurrenten aus gleichem Baujahr. Wenn man daneben ein Audi TT Roadster (8N) stellt, merkt man, dass Mercedes mit dem SLK einen weniger runden, sondern eher kantig-sportlichen Look kreierte – typisch 90er/00er-Jahre, aber noch immer sehr ansprechend.


Technik (Motorenpflege): Langlebige V6-Power

Unter der Haube arbeitet ein V6-Aggregat mit 3,2 Litern Hubraum, das in puncto Zuverlässigkeit einen hervorragenden Ruf genießt. Gerade die frühen Baujahre litten bei manchen Mercedes-Modellen dieser Epoche an Elektronik-Problemchen, aber der SLK 320 blieb von größeren Dramen weitgehend verschont. Damit das so bleibt, solltest du beim Kauf unbedingt auf lückenlose Service-Historie achten.

  • Ölwechsel-Intervalle: Alle 10.000 bis 15.000 km sind empfehlenswert, um den Verschleiß im Motorinneren gering zu halten.
  • Zündkerzenservice: Spätestens nach 60.000 km wechseln, damit der SLK jederzeit sauber zündet.
  • Riemenspanner-Prüfung: Der Antriebsriemen läuft ruhig, doch ein Verschleiß der Spannrolle kann Quietschen verursachen.
  • Kühlmittelkontrolle: Auch wenn der Motor eine robuste Konstruktion aufweist, Überhitzung solltest du vermeiden.

Die sequentielle Einspritzung sorgt für gleichmäßige Kraftentfaltung. Die serienmäßige 5-Gang-Automatik schaltet sanft und harmoniert bestens mit dem bulligen Drehmoment. Im Vergleich zu einem gleichaltrigen Porsche Boxster hat der SLK 320 zwar nicht den Drehzahlhunger eines Boxers, doch er punktet mit souveränem Durchzug aus dem Drehzahlkeller.

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Mercedes R170

Innenraum: Kompakt, aber gemütlich

Öffnet man die Türen, fällt sofort die solide Verarbeitung auf. Die sportlichen Ledersitze umschließen den Körper ordentlich und bieten auch auf längeren Strecken guten Halt. Interessanterweise empfinde ich das Platzangebot im SLK 320 als ausreichend, obwohl das Fahrzeug deutlich kleiner wirkt als eine C-Klasse.

Die Verdeck-Mechanik ist ein wahres Highlight: Ein Knopfdruck, und das Blechdach faltet sich vollautomatisch in den Kofferraum. Das ist zwar keine Seltenheit mehr, doch zur Zeit seiner Einführung war es eine kleine Revolution. Für den Alltag bedeutet das: Du hast ein Coupe-Gefühl im Winter und ein Cabrio-Feeling im Sommer. Ein befreundeter Schrauber erzählte mir neulich, dass das Verdeck selbst bei älteren R170 selten Probleme bereitet, solange man die Dichtungen pflegt und regelmäßig schmiert.

Die Mittelkonsole hat zwar diesen typischen Mercedes-Look der frühen 2000er, aber sie ist übersichtlich. Die Aluminium-Applikationen lockern das sonst dunkle Interieur angenehm auf. Insgesamt bietet der SLK ausreichend Komfort – auch im Vergleich zu Roadstern anderer Marken. Nur wer viel Gepäck verstauen will, stößt schnell an Grenzen, da das versenkbare Dach natürlich Platz beansprucht.

BMW SLK 320

Mercedes SLK 320 Fahrbericht: Begeisterung auf Knopfdruck

Sobald der Schlüssel im Schloss steckt und der V6 zum Leben erweckt wird, breitet sich ein zufriedenes Kribbeln aus. Ein Roadster aus den 2000ern, dazu ein satt klingender Motor – besser kann ein Sommernachmittag kaum beginnen! Ich erinnere mich noch an ein Youngtimer-Treffen, bei dem ein SLK 230 (Kompressor) und ein SLK 320 nebeneinanderstanden. Während der Vierzylinder dank Kompressor kurz schnaufte, klang der Sechszylinder einfach tief und souverän. Das hat mich damals überzeugt, eher zum 320er zu greifen.

Auf der Autobahn

Auf der Autobahn lässt sich der SLK 320 problemlos auch mal jenseits der 200 km/h bewegen. Zwar gibt es schnellere Zeitgenossen wie den Porsche Boxster S, doch der SLK präsentiert sich vor allem langstreckentauglich. Die Zuverlässige Automatik schaltet sanft hoch, und bei Bedarf genügt ein Kickdown, um den Mercedes in den Drehzahlhimmel zu jagen. Windgeräusche bleiben selbst mit geöffnetem Verdeck noch moderat, und das Fahrwerk vermittelt ausreichend Stabilität. Kein nervöses Zucken in der Lenkung – perfekt, um entspannt längere Distanzen zu cruisen.

Auf der Landstraße

Hier kommt das wahre Roadster-Gefühl auf. Dach auf, Sonne im Gesicht und den V6 leicht brabbelnd im Hintergrund – genau so habe ich mir ein Wochenende vorgestellt. Die Lenkung könnte einen Tick direkter sein, wenn man mit einem Mazda MX-5 vergleicht, aber dafür entschädigt das satte Drehmoment. In Kurven liegt der SLK straff genug, um ein sicheres Handling zu gewährleisten, jedoch ohne unkomfortabel zu wirken. Ich bin einmal mit einem Bekannten in einem Z3 derselben Generation unterwegs gewesen, und der wirkte stets etwas nervöser auf unebenen Strecken. Der SLK dagegen fühlt sich souverän und solide an.

Im Alltag

Obwohl der SLK 320 eher als Wochenendspaß gedacht ist, kann man ihn durchaus im Alltag bewegen. Der Kofferraum ist ausreichend für kleine Einkäufe oder ein paar Sporttaschen. Auch im Stadtverkehr sticht er nicht negativ heraus: Die kompakte Bauweise erleichtert das Einparken, und man genießt alle Blicke, wenn das Hardtop lautlos im Heck verschwindet. Aus meiner Erfahrung macht er gerade im Stop-and-Go-Verkehr deutlich mehr Spaß als eine reine Handschaltung, weil man sich aufs Cruisen konzentrieren kann. Der Verbrauch pendelt sich zwischen 10 und 12 Litern pro 100 km ein, was angesichts des V6 und des Alters akzeptabel ist.

In Summe sind das weit über 300 Wörter Fahrfreude. Das Schöne am SLK 320 ist: Er bietet eine gelungene Mischung aus Komfort und Sportlichkeit. Wer es krachen lassen will, tritt beherzt aufs Gaspedal und lauscht dem tiefen Grollen des V6. Wer entspannt fahren möchte, lässt ihn sanft vor sich hin gleiten und genießt das Cabrio-Feeling.


Fazit: Der perfekte Alltagsroadster mit Fun-Faktor

Der Mercedes SLK 320 Fahrbericht zeigt, dass der R170 ein reifer Youngtimer ist, der dank seines kraftvollen V6 und des innovativen Hardtops noch immer überzeugt. Klar, ein SLK 230 Kompressor bietet einen anderen Charakter, doch mir gefällt der seidige Lauf des Sechszylinders besser. Schaut man sich Mitbewerber wie den Audi TT Roadster oder den BMW Z3 an, merkt man schnell, dass der Mercedes einen unverwechselbaren Spagat zwischen Sportlichkeit und Eleganz hinlegt.

Wer also einen erschwinglichen Roadster sucht, bekommt mit dem SLK 320 ein echtes Highlight vergangener Mercedes-Tage. Achte auf regelmäßige Wartung, pflege das Verdeck und genieße das Open-Air-Feeling – dann wird dich dieser Wagen mit langlebiger Technik und jeder Menge Fahrspaß belohnen.

Technische Daten Mercedes SLK 320 (R170)

Merkmal Daten
Motor V6, 3.2 Liter
Leistung 218 PS (160 kW)
Drehmoment 310 Nm
Verbrauch (komb.) ca. 10–12 l/100 km
0-100 km/h ca. 6,9 s
Höchstgeschwindigkeit ca. 245 km/h
Abmessungen (L x B x H) 4.000 x 1.715 x 1.285 mm
Gewicht ca. 1.360 kg